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Ein Gastbeitrag von Sascha aus der überregionalen Gruppe der plattform
Einleitung
Die Fabrik gilt als der Höhepunkt der Massenproduktion. Sie ermöglichte Wachstum in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht. Die Industriellen Revolutionen in England und im übrigen Europa werden als ein Bruch mit der unterentwickelten Vergangenheit der Menschheit verstanden. Die Klimakrise und die anhaltende Pandemie haben jedoch Zweifel aufkommen lassen, ob die Fabrikproduktion wirklich so unverzichtbar ist, wie sie im allgemeinen Bewusstsein verankert ist, da sie der Nachhaltigkeit und der öffentlichen Gesundheit wohl nicht förderlich ist. Darüber hinaus werden die Folgen für die Beschäftigten in den Fabriken weitgehend ausgeklammert, außer natürlich von den Gewerkschaften. Dabei geht es nicht nur um das Wohlergehen, sondern auch darum, welches Bild von den Arbeitern gezeichnet wurde, als wir uns für die Produktion in Fabriken entschieden. Anhand der Geschichte der Fabrikproduktion von ihren Anfängen bis zur modernen Automatisierung soll im Folgenden untersucht werden, inwieweit FabrikarbeiterInnen durch die Arbeitsorganisation auf dem Fabrikgelände in der westlichen Welt entmenschlicht, hegemonisiert und kulturell geprägt wurden.
Theoretische Grundlage
Ich werde meine Argumente anhand der marxistischen Anthropologie skizzieren. Die marxistische Anthropologie beschäftigt sich damit, wie sich Basis und Überbau gegenseitig beeinflussen. Die Basis stellt alles dar, was zum Produzieren benötigt wird, d. h. die Produktionsmittel und die Produktionsverhältnisse (d. h. die Klassenverhältnisse im Kapitalismus), während der Überbau im Großen und Ganzen die Ideologie darstellt, die insbesondere, aber nicht ausschließlich, Aspekte wie Religion, Familie, Recht, Kunst und Kultur umfasst. Der Grund, warum ich die marxistische Anthropologie als Analyseinstrument gewählt habe, ist simpel: Fabriken sind Produktionsmittel, die eng mit der Kultur der Arbeit(er), dem Kapitalismus und dem Bild des Menschen in Bezug auf seine Arbeit verwoben sind, und daher ein Beispiel, bei dem die marxistische Anthropologie in der Analyse deutliche Stärken aufweist. Ihre Beschränkung auf (annähernd) kapitalistische Produktionsweisen erweist sich hier als wertvoll, obwohl es erwähnenswert ist, dass die Analyse vorkapitalistischer und vormarktlicher Gesellschaften der marxistischen Anthropologie Schwierigkeiten bereitet (Ruyle 1987: 26). Darüber hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass der Fokus auf die Ökonomie als einziger Faktor, der die Aspekte des Überbaus beeinflusst, klassenreduktionistisch ist, was bedeutet, dass die Behauptung aufgestellt wird, dass Machtstrukturen wie das Patriarchat in der Klasse verwurzelt sind (Stichwort Nebenwiderspruch), anstatt dass Klassen- und Geschlechterbeziehungen intersektional sind.
Definitionen
Um die Fabrik in den folgenden Abschnitten zu analysieren, ist es von entscheidender Bedeutung, ein gemeinsames Verständnis davon zu schaffen, was eine Fabrik ist. Eine Fabrik wird als ein Ort verstanden, an dem sowohl die Produktionsmittel als auch die Arbeiter:innen zentralisiert sind, um die Massenüberwachung dieser durch Vorarbeiter:innen und Manager:innen sowie die Standardisierung der Produktion von Waren zu erleichtern. Diese Definition stützt sich auf die wichtigsten Faktoren, die die Entstehung der Fabrik als primäre Produktionsstätte beeinflusst haben und die von Szostak (1989) untersucht wurden und im Folgenden ebenfalls dargestellt werden.
Vorwort: Das Verlagssystem und das Verhältnis des Arbeiters zur Arbeit und zum Frühkapitalismus
Die Industrielle Revolution in England ist das Ereignis, dem das erste Auftreten von Fabriken zugeschrieben wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Voraussetzungen zu schaffen, um zu verstehen, warum der Schritt zu Fabriken schließlich vollzogen wurde. Jahrhunderte vor der industriellen Revolution in England war das Verlagssystem die vorherrschende Form der Produktionsorganisation. Es zeichnete sich durch dezentrale Werkstätten aus, die von Kaufleuten, den so genannten Frühkapitalisten, mit Rohstoffen versorgt wurden. Die fertigen Waren wurden an die Kaufleute zurückverkauft, die sie dann weiterverkauften.
Das Eigentum an den Produktionsmitteln war geteilt. Während Werkzeuge und Maschinen den Arbeiter:innen gehörten, befanden sich die Rohstoffe im Besitz der erwähnten Kaufleute. In diesem System behielten die Arbeiter:innen eine gewisse Autonomie von der zeitbezogenen Produktion. Das Produkt musste zwar gewinnbringend hergestellt werden, aber es spielte keine Rolle, ob dies in einem 8-Stunden-Arbeitstag geschah oder sich über Tage oder sogar Wochen erstreckte. Das wiederum ließ genügend Zeit, um sich um die Hausarbeit zu kümmern, sich in der Freizeit zu engagieren, die Gemeinde zu stärken und die eigene Handarbeit in das Produkt zu stecken. Aus marxistischer Sicht war die Subsumtion nur formal, aber erst mit dem Aufkommen der Fabrik und ihrer Maschinen verwirklicht (Murray 2004). Die Existenz des Mittelmannes ermöglichte jedoch den Prozess einer sozialen Spaltung der Arbeiterschaft, in der das Primat der Produktionseffizienz und der Rentabilität die sozialen Beziehungen, die aus der Produktion und der Arbeit (engl. labor) hervorgehen, immer weiter auslöschen würde.
Der Aufstieg der Fabrik: Ein Zuhause für neue Technologie?
Die verschiedenen Formen der Produktionsorganisation unterscheiden sich in ihren Vor- und Nachteilen für die Mehrwertproduktion, die sie dem Kapitalisten bieten. Im Folgenden werde ich das Modell von Williamson (1980) verwenden, weil es eine gut diskutierte Grundlage für die Erörterung der Entstehung der Fabrik bietet. Darüber hinaus bilden die von Szostak (1989) gezogenen Schlussfolgerungen zu den Gründen für die Entstehung der Fabrik die Grundlage, auf der ich meine Argumentation im folgenden Abschnitt aufbauen werde. In Williamson werden 11 Kriterien (Transportkosten, Lagerbestände, Unterschlagung, Stationszuweisung, Führung, Auftragsvergabe, Arbeitsintensität, Auslastung der Anlagen, Reaktionsfähigkeit auf lokale Schocks, Reaktionsfähigkeit des Systems, lokale Innovation) zur Bewertung der verschiedenen Produktionsweisen vorgestellt. Wie ein Kapitalist die einzelnen Faktoren im Hinblick auf die Rentabilität gewichtet, bleibt seiner Interpretation überlassen.
Vor dem Aufkommen der Fabrik waren Unterschlagung und Systemreaktivität die vorherrschenden Probleme (Szostak 1989: 352, 356). Damals war es von großer Bedeutung, Unterschlagungen so weit wie möglich zu beseitigen und die Reaktionsgeschwindigkeit auf Trends zu erhöhen, und Fabriken boten einen Weg zu beidem. Mit der massenhaften Zentralisierung und Überwachung der Arbeiter:innen sowie der Standardisierung der Produktion in der Fabrik gingen die Unterschlagungsfälle zurück und die Reaktionsfähigkeit des Systems stieg (Szostak 1989: 348). Die Fabrik erwies sich jedoch erst dann als lukrativ, als bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts mehrere Verbesserungen der Land- und Wasserstraßennetze vorgenommen wurden, was das Kriterium 1, den Transportaufwand, betraf.
Die hier dargelegte Argumentation für die Entstehung der Fabrik spiegelt ein Bild des/der Arbeiter:in wider, das rationalisiert und nicht menschlich ist. Der/Die Arbeiter:in ist nur in dem Maße wertvoll, in dem er/sie für den Kapitalisten Profit produzieren kann. Die Entscheidung für Fabriken war ein aktiver Eingriff in die Produktionsweise der Arbeiter:innen, der nicht nur die individuelle Handarbeit in Frage stellte, sondern auch reale zeitliche Zwänge für sie einführte. Die Subsumtion ist real geworden, da die Lohnarbeit in der Fabrik die Zeit und nicht die Produkte der einzelnen Arbeiter:innen kauft. Ironischerweise hat der liberale Kapitalismus, der versucht, die Selbstverwirklichung des Einzelnen durch Chancengleichheit zu fördern, stattdessen Massen von Arbeiter:innen homogenisiert, um Mehrwert für ein einzelnes Individuum mit Zugang zur Selbstverwirklichung, den Kapitalisten, zu produzieren.
Das Fließband: Vereinfachen, monotonisieren, homogenisieren
Charlie Chaplins „Modern Times“ (1936) stellt in einer Szene auf humorvolle Weise das Elend der Fabrikarbeit in seiner Zeit dar und prägte das öffentliche Bewusstsein mit seinen Werken die Motive für mehr als eine Lebenszeit. Darin kommen viele der Themen vor, die in diesem Teil behandelt werden sollen: Die Monotonie der Fabrikarbeit, das Autoritätsverhältnis und die Homogenisierung der Arbeiter:innen und ihre Einbindung in die Produktion anstelle der selbstbestimmten Herstellung von Waren und was dies letztlich für das Bild und die Bedeutung des Arbeiterseins in Zeiten des Fordismus bedeutet.
Die bereits angesprochene Kollektivierung der Arbeiterschaft in der Fabrik wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg deutlicher. In diesem Zeitalter, für das Antonio Gramsci den Begriff „Fordismus“ geprägt hat, wurden die Arbeitsprozesse weiter rationalisiert, die Arbeitsabläufe in der Fabrik vereinfacht oder eliminiert, die Arbeit routinisiert, entbürokratisiert und intensiviert. Dies ging mit einer stärkeren Kontrolle der Arbeitsprozesse in der Fabrik durch Ingenieure und Manager von oben nach unten einher (Antonio & Bonanno 2000: S. 34). In „Seeing Like a State“ (1998) beschreibt James C. Scott diesen Prozess in Nordamerika als eine Folge des „Produktivismus“:
Für viele Fachleute behandelte ein enger und materialistischer „Produktivismus“ die menschliche Arbeit als ein mechanisches System, das in Energieübertragung, Bewegung und die Physik der Arbeit zerlegt werden konnte. […] Einen amerikanischen Beitrag leistete die einflussreiche Arbeit von Frederick Taylor, dessen minutiöse Zerlegung der Fabrikarbeit in isolierbare, präzise, sich wiederholende Bewegungen die Organisation der Fabrikarbeit zu revolutionieren begonnen hatte. Die neu erfundenen Fließbänder ermöglichten dem Fabrikleiter oder Ingenieur den Einsatz von ungelernten Arbeitskräften und die Kontrolle nicht nur über das Produktionstempo, sondern über den gesamten Arbeitsprozess. (Scott 1998)
Der Fordismus und seine Auswirkungen auf das Bild des/der Fabrikarbeiter:in waren gravierend. Während Ingenieure und Manager die Arbeitsabläufe in der Fabrik planten, wurden die Arbeiter:innen zu bloßen Zahnrädern in der Produktion und nicht zu Produzenten. Was damit gemeint ist, soll anhand von Beispielen für Fabrikarbeiten erläutert werden, die Romano und Stone in Teil 1.1 ihrer Broschüre „The American Worker“ (1948) beschreiben. Im Allgemeinen wurden die den Fabrikarbeiter:innen übertragenen Aufgaben als monoton, jedoch körperlich und geistig äußerst anstrengend beschrieben. Sie dienten vor allem der Wartung der Maschinen, die die eigentliche Produktion von Waren durchführten, z. B. das Auftragen von Schmiermittel auf Stahlschneider. Im Gegensatz dazu wurden die Prozesse, in denen Waren hergestellt wurden, nie mehr vereinfacht als zu dieser Zeit, sondern immer weiter beschleunigt. Solange der/die Arbeiter:in in der Lage war, die Maschine schneller zu warten, konnte die Produktion immer schneller werden. Der/Die Arbeiter:in wurde immer weiter von der Produktion entkoppelt, da er/sie nun dem Tempo des Fließbandes unterworfen war, das der Planung des Managements unterlag.
In dieser Phase wurde nicht nur die Autonomie der Produktion vollständig aufgehoben, sondern das fordistische Kulturprojekt drang auch in die Identität des/der Arbeiter:in außerhalb der Arbeit ein. Gramsci (1971: 294-306) erklärt, dass die fordistischen Kapitalist:innen ein großes Interesse an der moralischen und psychologischen Verfassung ihrer Arbeiter hatten. Daher war der amerikanische Puritanismus in Gramscis Augen ein Ergebnis der kulturellen Formung der Fabrikarbeiter:innen zur Unterordnung unter das Kapital. Die starke Betonung der Monogamie, die Unterordnung der Frau und die unterdrückte Sexualität, die alle von Henry Ford unterstützt wurden, schufen eine kulturelle Grundlage, auf der die Arbeiter:innen innerhalb dieser Kultur für die Fabrikarbeit geeignet waren (Antonio & Bonanno 2000: 35). Der/Die Arbeiter:in wurde nicht mehr nur durch seine/ihre Fähigkeiten und die Art seiner/ihrer Aufgaben hegemonisiert, sondern auch kulturell, indem er/sie in das Regime des fordistischen Kapitalismus eingebunden wurde.
Die Kommodifizierung der modernen Fabrikarbeit: Eine Fallstudie
Im 21. Jahrhundert treiben Unternehmen in Asien, Europa und Amerika die Automatisierung ihrer Fabriken mithilfe von Robotern und anderen modernen Technologien voran. Der Mensch wird in den Fabriken immer mehr verdrängt, wie in der Tesla-Fabrik in Fremont, Kalifornien, zu sehen ist (Faciejew 2013: 61). In diesem Teil möchte ich jedoch die anthropologischen Folgen der Arbeitsorganisation bei Ferrari in seinem Werk in Maranello, Italien, hervorheben, da die Art und Weise, wie die Fabrikarbeiter:innen präsentiert werden, kontrastiert zur fordistischen Rationalisierung und der Entstehung der Fabrik insgesamt besonders interessant ist.
Ferrari, 1929 gegründet, ist ein relativ junges Automobilunternehmen und steht daher nicht im Mittelpunkt, wenn Laien über fordistische Rationalisierung sprechen. Während der gesamten Zeit seines Bestehens war Ferrari bestrebt, ästhetische Ziele für sein Werk zu erreichen und gleichzeitig Programme für das Wohlbefinden der Arbeiter:innen im Werk einzuführen. All dies diente dazu, ein Image der hohen Qualität des Produkts und eine große Beteiligung der Arbeiter:innen zu erzeugen, was umso wichtiger wird, wenn die Automatisierung Einzug hält (Faciejew 2013: 60).
Der Hauptunterschied des Ferrari-Werks zu anderen Automobilwerken besteht darin, dass es zwar moderne Technologien in den Montageprozess integriert hat, aber dennoch das Bild einer Fabrik vermittelt, in der der/die Arbeiter:in mit der Technologie zusammenarbeitet, anstatt sich ihr unterzuordnen. Was jedoch durch die Medienpräsenz vermittelt wird, entspricht nicht der Realität, in der die meisten Arbeiter:innen in diesem Werk leben. Während Nouvels Fließbänder die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine sehr deutlich zeigt, umfasst die Montagearbeit dort drei Tage von drei Wochen des Produktionsprozesses. In den meisten anderen Teilen des Fabrikgeländes hat die Automatisierung die Oberhand gewonnen, oder die Arbeiter:innen existieren noch immer als Zahnräder der fordistischen Rationalisierung, die die Maschinen warten (Faciejew 2013: 61).
Die zentrale Rolle der Automatisierung wird bewusst vertuscht und der/die Arbeiter:in in den Mittelpunkt der Produktion des Ferrari-Images gestellt. Es dient dazu, das Ferrari-Werk von den Fabriken der Vergangenheit und der Gegenwart zu unterscheiden. Während im 18. Jahrhundert die Standardisierung der individuellen Handarbeit vorgezogen wurde, zeigt das Ferrari-Werk die Handarbeit von qualifizierten Ingenieuren in seinen Montagelinien. Während zu Zeiten des Fordismus der/die Arbeiter:in nur eines von vielen Zahnrädern war, arbeitet der Arbeiter bei Ferrari scheinbar mit der Maschine zusammen, um Spitzenleistungen zu erbringen, zumindest suggeriert dies das Marketing. Man kann grob sagen, dass sich an der Anthropologie der Fabrik seit dem Ersten Weltkrieg wenig geändert hat. Vielmehr dient die Darstellung in der Öffentlichkeitsarbeit dazu, die Präsenz von totaler Autorität, Überwachung und das Fehlen tatsächlicher individueller Handarbeit zu verschleiern.
Schlussfolgerungen und Implikationen
In ihrer gesamten Geschichte war die Fabrik ein Instrument zur Maximierung des Mehrwerts auf Kosten der Individualität. Die ständige Präsenz des Autoritätsverhältnisses diente dazu, Disziplin zu erzwingen und sicherzustellen, dass keine Zeit (gleichbedeutend mit Geld oder Produktivität) verloren geht. All diese Aspekte homogenisierten und entmenschlichten den/die Fabrikarbeiter:in. Selbst in oder gerade wegen der neoliberalen Zeiten hat das Kapital nie versucht, diese Folgen rückgängig zu machen, sondern hat sie nur versteckt, um genau die Qualitäten eines/einer Produzent:in zu kommerzialisieren, die die Fabrik beseitigen soll. Es ist höchste Zeit, ernsthaft über unsere Prioritäten in der Menschheit nachzudenken, denn derzeit steuern wir auf wahrhaft erschreckende Aussichten zu. Die Betrachtung der Arbeitnehmer als bloße Werkzeuge zur Vermehrung des Mehrwerts trägt wohl nur dazu bei, ihnen mehr Leid zuzufügen, anstatt es zu lindern.
Aus einer rein anthropologischen Perspektive stellt sich also die Frage, ob die Fabrik in einer postkapitalistischen Welt ohne das Profitmotiv rehabilitiert werden kann, um die Produktion wieder mit Individualität, freier Assoziation und Menschlichkeit zu füllen. Natürlich bin ich mir bewusst, dass die naheliegendere Frage wäre, ob die Fabrik als Produktionsweise angesichts der Klimakrise jemals nachhaltig sein kann. Es ist daher wichtig zu analysieren, wie die Massenproduktion an der Schnittstelle zwischen der Anthropologie der Fabrik und der Nachhaltigkeit liegt, und wie dies mit Hilfe dieser Analyse gelöst werden kann, mit oder ohne die Fabrik
Literaturverzeichnis
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Faciejew, M. (2013). The Car Factory, Post-Industrialism, and Utopia. Journal of Architectural Education (1984-), 67(1), 52–63. Retrieved December 21st, 2021, from http://www.jstor.org/stable/42569999
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English
Reflections of Humans in Factory Work Throughout Time
A guest post by Sascha from the superregional group of die plattform
Introduction
The factory is seen as the pinnacle of mass production. It enabled growth, economically and technologically. The Industrial Revolutions in England and the rest of Europe are understood as a break from humanity’s underdeveloped past. Nevertheless, the climate crisis and the ongoing pandemic have raised doubts whether factory production is as indispensable as established in popular conscience, as it is arguably not conducive to sustainability and public health. Furthermore, what is largely left out of the discourse is consequences for workers within a plant, except in trade unions of course. While this concerns well-being, it also concerns what images of workers were produced when we decided to produce in factories. Following the history of factory production, from its infancy to modern automation, the following piece shall examine to which extent factory workers were dehumanized, hegemonized and culturally molded using work organization on factory grounds in the Western World.
Theoretical Foundation
I will outline my arguments using marxist anthropology. Marxist anthropology concerns itself with how base and superstructure influence each other. The base represents everything that is needed to produce, meaning the means of production and the relations of production (i.e. class relations in capitalism), whereas the superstructure broadly presents ideology, which more specifically includes, but is not limited to, aspects like religion, family, law, art and culture. The reason I chose marxist anthropology as my tool of analysis is simple: Factories are means of production that are tightly interwoven with work(ers) culture, capitalism, and images of humans with regards to their labor, and therefore an example where marxist anthropology excels in analysis. Its limitation to (close to) capitalist modes of production here presents itself valuable, though it is worth mentioning that analysing pre-capitalist and pre-market societies present difficulties for Marxist anthropology (Ruyle 1987: 26). Furthermore, it is important to mention that the focus on economy as the sole factor influencing aspects included in the superstructure is class-reductionist, meaning that the claim is that power structures like the patriarchy are rooted in class instead of class and gender relations being intersectional.
Definitions
To analyze the factory in the sections following, it is paramount to establish a common understanding of what a factory is. A factory is understood as a site, where the means of production and workers alike are centralized to facilitate mass surveillance of workers through foremen and middle-managers as well as standardization of production of commodities. This definition is based on the main factors influencing the emergence of the factory as the primary production site, which were examined by Szostak (1989) and will also be outlined later on.
Preface: Putting-Out and Past Worker’s Relationship to Labor and the Early Capitalist
The Industrial Revolution in England was the event to attribute the first appearance of factories to. Therefore, it is of essence to set the stage to gain an understanding why the move to factories was made in the end. Centuries before the Industrial Revolution in England, the putting-out system was the dominant way of organizing production. It is characterized by decentralized production cottages that were provided raw materials by merchants, also known as the early capitalists. Finished goods were sold back to the merchant, who then resold them.
The means of production were divided in ownership. While tools and machines were owned by the workers, raw materials were owned by aforementioned merchants. In this system, workers maintained some autonomy from time-relative production. While the product had to be produced for a profit, it did not matter whether that would happen in an 8-hour workday, or stretched throughout days or even weeks. This in turn allowed ample time to take care of household work or engage in leisure and community building, as well as to put individual handcraft in the product. In marxist terms, subsumption was only formal, but not realized until the emergence of the factory and its machinery (Murray 2004). However, the existence of the middleman made the process of a social division of workers possible, where the primacy of production efficiency and profitability would continually snuff out the social relationships that emerge from production and labor.
Emergence of the Factory: Housing New Technology?
Different ways of organizing production differ in advantages and disadvantages for surplus-value production they present for capitalists. Henceforth, I will use the model by Williamson (1980), because it provides a well-discussed base upon which to discuss the emergence of the factory. Furthermore, the conclusions made by Szostak (1989) regarding the reasons for the emergence of the factory give the ground on which I will structure my argument in the following section. In Williamson, 11 criteria (transport expense, inventories, embezzlement, station assignment, leadership, contracting, work intensity, equipment utilization, local shock responsiveness, system responsiveness, local innovation) are presented to assess different modes of production. How one capitalist weighs each in terms of profitability is open to interpretation.
When putting-out, embezzlement as well as system responsiveness were prevalent issues before the rise of the factory (Szostak 1989: 352, 356). It was then of high importance to eliminate embezzlement as far as possible and to increase the speed of response to trends, and factories presented a way to both. With the mass centralization and surveillance of workers as well as the standardization of production in the factory, embezzlement cases would decrease and system responsiveness would increase (Szostak 1989: 348). However, the factory did not show itself as lucrative until several improvements to land and water road networks were made until the mid-eighteenth century, pertaining to criterion 1, transport expense .
The reasoning shown here for the emergence of the factory reflects an image of the worker that is rationalized instead of human. The worker is only valuable in the amount of profit they can produce for the capitalist. The choice to move to factories was one to actively encroach on each worker’s way to produce, questioning not only the individual handcraft, but also introducing real time constraints on them. Subsumption has become real, as wage-labor in the factory would buy time instead of produce of each worker. Ironically, liberal capitalism, which tries to promote the self-actualization of the individual through equal opportunity, has instead homogenized masses of workers to produce surplus-value for a single individual with access to self-actualization, the capitalist.
The Assembly Line: Simplify, Monotonize, Homogenize
Charlie Chaplin’s “Modern Times” (1936) in one scene comedically presents the plight of factory work in his time, injecting its themes into popular consciousness for more than a lifetime with his works. It features many of the themes that will be discussed in this part: Monotony of factory work, the authority relationship and the homogenization of workers and their integration into production rather than the self-directed production of goods and what this ultimately means for the image and meaning of being a worker in times of Fordism.
The collectivization of the workforce in the factory elaborated earlier only became more apparent post-WWI. In this age, which Antonio Gramsci coined the term “Fordism” for, labor processes were rationalized further, simplifying and eliminating operations in the factory and routinizing, deskilling and intensifying labor. This was coupled with engineers and managers holding more top-down control of labor processes in the factory (Antonio & Bonanno 2000: p. 34). In “Seeing Like a State” (1998), James C. Scott writes about this process in North America as a consequence of “productivism”:
For many specialists, a narrow and materialist “productivism” treated human labor as a mechanical system which could be decomposed into energy transfers, motion, and the physics of work. […] An American contribution came from the influential work of Frederick Taylor, whose minute decomposition of factory labor into isolable, precise, repetitive motions had begun to revolutionize the organization of factory work. For the factory manager or engineer, the newly invented assembly lines permitted the use of unskilled labor and control over not only the pace of production but the whole labor process. (Scott 1998)
Fordism and its repercussions for images of the factory worker were major. As engineers and managers devised plans of operation in the factory, workers became mere cogs of production, not producers themselves. What is meant by this will be outlined using examples of factory tasks described by Romano and Stone in Part 1.1 of their pamphlet “The American Worker” (1948). In general, tasks assigned to factory workers were described as monotonous, however physically and mentally extremely taxing. They mainly served the purpose of maintaining the machines that did the actual producing of goods, e.g. applying lubricant to steel cutters. To contrast, the process in which goods were produced were never more simplified than at this time, but were sped up continuously. As long as the worker was able to maintain the machine faster, production could continue becoming faster. The worker then would become continually more absent from production, now being subject to the assembly line’s pace, which was subject to managerial planning.
Not only was autonomy of production completely taken away at this stage, the Fordist cultural project injected itself into the worker’s identity outside of work. Gramsci (1971: 294-306) explains that Fordist capitalists had a high interest in the moral and psychological condition of their workers. Therefore, American Puritanism, in Gramsci’s eyes, was a result of cultural molding of the factory workers to subordinate to capital. The high emphasis on monogamy, female subordination and repressed sexuality, all of which were supported by Henry Ford, provided a cultural basis where workers within that culture would be cut out for factory work (Antonio & Bonanno 2000: 35). The worker was not anymore hegemonized only in skill and in the nature of their tasks, but also culturally, wrapping them in the regime of Fordist capitalism.
The Commodification of the Modern Factory Worker: A Case Study
In the 21st century, companies in Asia, Europe and America are continuing towards automating their factories using robots and other modern technologies. Human beings often become more and more absent from factories, as seen in the Tesla factory in Fremont, California (Faciejew 2013: 61). However, in this part, I want to highlight the anthropological consequences of how Ferrari organizes work in its plant in Maranello, Italy, as its way of presenting factory workers is particularly interesting in contrast to Fordist rationalization and the emergence of the factory overall.
Ferrari, founded in 1929, is a young automobile company in relative terms, and therefore not front and center when the common person discusses Fordist rationalization. Throughout its existence, Ferrari aimed at achieving aesthetic goals for its plant, while also incorporating well-being programs for workers in the plant. All of this combined served to produce an image of quality in the product and great worker involvement, which becomes more important when automation comes in (Faciejew 2013: 60).
The key difference of the Ferrari plant to other automobile plants is that, while it has incorporated modern technologies into the assembly process, it produces images of a factory where the worker is co-central with technology, rather than subordinate to it. However, what is mediated through media presence is not the reality most workers in the plant live in. While Nouvel’s Assembly Lines very much show the collaborative existence of human-machine, the assembling work there comprises three days of three weeks of the production process. In most other parts of the factory compound, automation took over or workers still exist in the cog-like workings of Fordist rationalization, maintaining machines (Faciejew 2013: 61).
Omitting the centrality of automation and setting the worker in the middle of producing Ferrari’s image is done so deliberately. It serves to contrast the Ferrari plant from factories of past and present. Where in the mid-eighteenth century, standardization was preferred over individual handcraft, the Ferrari plant shows handicraft of skilled engineers in its assembly lines. Where in Fordist times, the worker was only one of many gears, the Ferrari worker seemingly cooperates with the machine to manufacture excellence, or so marketing would suggest. It can be crudely said that, in fact, little has changed in the anthropology of the factory since post-WW1. It is rather the case that representations of it in public relation stunts serve to shroud the presence of total authority, surveillance and the lack of actual individual handcraft.
Conclusions and Implications
Throughout its history, the plant was a tool to maximize surplus-value at the expense of individuality. Constant presence of the authority relation served to enforce discipline and to ensure time (equals money or productivity) is not lost. All of these aspects homogenized and dehumanized the factory worker. Even in, or precisely because of, neoliberal times, capital has never sought to reverse these consequences, only hid them to commodify the exact qualities of a manufacturer the factory serves to eliminate. It is high time to seriously reflect upon our priorities in humanity, because currently, we are steering towards truly terrifying prospects. Thinking of workers as nothing more than tools to multiply surplus-value is arguably only conducive to creating more suffering for them, rather than to alleviate said suffering.
The question then is, from a purely anthropological perspective, whether the factory is able to be rehabilitated in a post-capitalist world without the profit motive, to re-enchant manufacture with individuality, free association and humanity. Of course I am aware that the more apparent question would be, whether the factory as a mode of production can ever be sustainable in face of the climate crisis. It is important to analyze then, how mass production lies at the intersection of the anthropology of the factory and sustainability, and how that can be resolved using that analysis, with or without the factory.
Bibliography
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Szostak, R. (1989). The organization of work: The emergence of the factory revisited. Journal of Economic Behavior & Organization, Volume 11(3), pp. 343-358. Retrieved December 27th, 2021, from https://doi.org/10.1016/0167-2681(89)90034-6.
Williamson, O. E. (1980). The organization of work a comparative institutional assessment. Journal of Economic Behavior & Organization, Volume 1(1), pp. 5-38. Retrieved December 28th, 2021, from https://doi.org/10.1016/0167-2681(80)90050-5
Beitragsbild / Article image © 2006 Ateliers Jean Nouvel